Projekte

Mittwoch, 13. September 2006

Erster -praktischer- Versuch

Gesagt, getan.
Trotz der ernuechternden Tatsache, dass es kaum vernuenftige Informationen zum Thema Wikinger Glasoefen gibt, begann ich vor einigen Monaten mit dem Project "Glasperlen Herstellung auf die primitive Art".
Basierend auf der Webpage des schwedischen Institutet för Forntida Teknik [siehe Link am Ende dieses Eintrages] setzte ich mich an die Aufgabe, einen aehnlichen, wennauch kleineren Ofen zu bauen. Wir wohnen zur Miete und da ist das Bauen einer groesseren Anlage einfach nicht drin *G*

Hier ist das Endergebnis meiner Ton-Schlacht
y4vzo1
komplett mit einer Wiki-Schlangen-Verzierung

Der kleine Balkon an der rechten Seite des Ofens ist eine taschenfoermige Ausbuchtung, in der die fertigen Perlen langsam auskuehlen koennen.
Nach einer ausgiebigen Trockenzeit feuerte ich den Tonofen das erste Mal ganz vorsichtig mit normaler Holzkohle, welches ueberraschenderweise ganz wunderbar klappte. Das feuer bekam genuegend Sauerstoff durch die Arbeitsoeffnung und den 'Balkon' und der Ton brach nicht. Ich war da etwas skeptisch, denn Arbeiten mit Ton steht nicht auf meiner taeglichen Aufgabenliste :o)
Es folgte ein zweites Feuern, auch dieses Mal ohne Komplikationen.
Dann stellte ich auf die empfohlene Hartholz Holzkohle um, um die Temperatur fuer das Glasschmelzen zu erhoehen.

Nunja. Relativ schnell wurde mir klar, warum Wikinger Perlen hauptsaechlich einfarbig oder aber nur mit einfachen Mustern dekoriert waren - Was fuer eine Bullenhitze , die einem aus der Arbeitsoeffnung entgegenschlug ! Und die Haende mussten noch naeher 'ran ! Teamwork ist auch von noeten, denn es war etwas schwierig gleichzeitig Glas zu bearbeiten und das Feuer in Gang zu halten und eventuell nachzulegen. Ein Blasebalg waere auch nciht schlecht, also muss ein groesserer Ofen her.

Mir gelang es tatsaechlich eine runde Perle zu formen [auch die hauefigste Form: rund, nicht kugelfoermig, leicht abgeflacht zu den Seiten mit Loch] bevor ich dieses seltsame Knirsch-Gerauesch hoerte. Dann ein Pop! und ein lauteres KRACK! und ein Riss erschien in der oberen Halfte des Ofen Daches. Da das Feuer immer noch brannte und ich exploderierendem Ton schon vorher begegnet war, trat ich sehr schnell den Rueckzug an. War wohl doch ein bisschen zu viel verlangt fuer den kleinen Ofen.

Ein letzter Knall sandte den oberen Teil des Ofens auf eine kurzen Flug in die Luft, wo es dann zerbrach und als Tonbroesel und Staub wieder herunterkam.

Die Perle ist aus blauem Glas [hauefigste Farbe der in Haithabu gefundenen Perlen] und hat dunkelgraue Russschlieren eingeschlossen. Die Oberflaeche ist nicht ganz so spiegelglatt wie man es von Glasperlen kennt, sondern eher etwas pockig. An Dekoration mit Punkten oder Linien war leider nciht zu denken, aber fuer einen ersten Versuch war das ein hoellischer Spass :o)

Und hier der Link
http://www.forntidateknik.z.se/IFT/MNTarb/2000/glasparl/glasparl.htm

Samstag, 4. Februar 2006

Glasperlen der Wikingerzeit

Glasperlen waren in der Wikingerzeit begehrtes Handelsgut und geliebtes Schmuckstueck. Dies wird vor allem deutlich beim Lesen von Graeberdokumentationen und Ausgrabungsberichten. In Haithabu alleine wurden mehrere Tausend Glasperlen gefunden sowie Reste von Oefen und jede Art von Resten der Glasverarbeitung. Gleiches gilt fuer andere Hochburgen der Wikingerkultur. Kaum ein weibliches Grab wird ohne Perlen gefunden und so manches Maennergrab produziert zwei bis drei dieser kleinen Kostbarkeiten.
Ketten bestehend aus Perlen aus Glas, Halbedelsteinen und Kristall waren einer der Hauptbestandteile der weiblichen Wikingermode und eine Moeglichkeit Reichtum und Status darzustellen.
Noch gibt es keine Anzeichen dafuer, dass die Wikinger Glass selber herstellten; bis heute wird vermutet, dass Glas eingefuehrt und dann weiterverarbeitet wurde.

Basierend auf dem Buch "Ausgrabungsberichte Haithabu - Die Glasfunde von Haithabu" arbeite ich derzeit an der Dokumentation und Herstellung von Replika Glasperlen. Die ersten Testversuche erfolgten per moderne Hothead Torch und Mapp Gas und es war leichter und schwerer als zunaechst angenommen. Esrte Erfolge stellten sich schnell ein [seeehr schoen !], aber das Finetuning verlangt dann doch schon etwas mehr Uebung *grins*
Derzeit warten ca 20 Pfund Ton darauf in einen Wikinger Schmelzofen geformt zu werden, denn obwohl die Torch-Methode nett, sauber und schnell ist, so ist sie doch nicht sehr befriedigend fuer das Reenactor-Herz.

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Mæva Eiriksdóttír

Haithabu im 10. Jahrhundert

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