Erster -praktischer- Versuch
Gesagt, getan.
Trotz der ernuechternden Tatsache, dass es kaum vernuenftige Informationen zum Thema Wikinger Glasoefen gibt, begann ich vor einigen Monaten mit dem Project "Glasperlen Herstellung auf die primitive Art".
Basierend auf der Webpage des schwedischen Institutet för Forntida Teknik [siehe Link am Ende dieses Eintrages] setzte ich mich an die Aufgabe, einen aehnlichen, wennauch kleineren Ofen zu bauen. Wir wohnen zur Miete und da ist das Bauen einer groesseren Anlage einfach nicht drin *G*
Hier ist das Endergebnis meiner Ton-Schlacht
komplett mit einer Wiki-Schlangen-Verzierung
Der kleine Balkon an der rechten Seite des Ofens ist eine taschenfoermige Ausbuchtung, in der die fertigen Perlen langsam auskuehlen koennen.
Nach einer ausgiebigen Trockenzeit feuerte ich den Tonofen das erste Mal ganz vorsichtig mit normaler Holzkohle, welches ueberraschenderweise ganz wunderbar klappte. Das feuer bekam genuegend Sauerstoff durch die Arbeitsoeffnung und den 'Balkon' und der Ton brach nicht. Ich war da etwas skeptisch, denn Arbeiten mit Ton steht nicht auf meiner taeglichen Aufgabenliste :o)
Es folgte ein zweites Feuern, auch dieses Mal ohne Komplikationen.
Dann stellte ich auf die empfohlene Hartholz Holzkohle um, um die Temperatur fuer das Glasschmelzen zu erhoehen.
Nunja. Relativ schnell wurde mir klar, warum Wikinger Perlen hauptsaechlich einfarbig oder aber nur mit einfachen Mustern dekoriert waren - Was fuer eine Bullenhitze , die einem aus der Arbeitsoeffnung entgegenschlug ! Und die Haende mussten noch naeher 'ran ! Teamwork ist auch von noeten, denn es war etwas schwierig gleichzeitig Glas zu bearbeiten und das Feuer in Gang zu halten und eventuell nachzulegen. Ein Blasebalg waere auch nciht schlecht, also muss ein groesserer Ofen her.
Mir gelang es tatsaechlich eine runde Perle zu formen [auch die hauefigste Form: rund, nicht kugelfoermig, leicht abgeflacht zu den Seiten mit Loch] bevor ich dieses seltsame Knirsch-Gerauesch hoerte. Dann ein Pop! und ein lauteres KRACK! und ein Riss erschien in der oberen Halfte des Ofen Daches. Da das Feuer immer noch brannte und ich exploderierendem Ton schon vorher begegnet war, trat ich sehr schnell den Rueckzug an. War wohl doch ein bisschen zu viel verlangt fuer den kleinen Ofen.
Ein letzter Knall sandte den oberen Teil des Ofens auf eine kurzen Flug in die Luft, wo es dann zerbrach und als Tonbroesel und Staub wieder herunterkam.
Die Perle ist aus blauem Glas [hauefigste Farbe der in Haithabu gefundenen Perlen] und hat dunkelgraue Russschlieren eingeschlossen. Die Oberflaeche ist nicht ganz so spiegelglatt wie man es von Glasperlen kennt, sondern eher etwas pockig. An Dekoration mit Punkten oder Linien war leider nciht zu denken, aber fuer einen ersten Versuch war das ein hoellischer Spass :o)
Und hier der Link
http://www.forntidateknik.z.se/IFT/MNTarb/2000/glasparl/glasparl.htm
Trotz der ernuechternden Tatsache, dass es kaum vernuenftige Informationen zum Thema Wikinger Glasoefen gibt, begann ich vor einigen Monaten mit dem Project "Glasperlen Herstellung auf die primitive Art".
Basierend auf der Webpage des schwedischen Institutet för Forntida Teknik [siehe Link am Ende dieses Eintrages] setzte ich mich an die Aufgabe, einen aehnlichen, wennauch kleineren Ofen zu bauen. Wir wohnen zur Miete und da ist das Bauen einer groesseren Anlage einfach nicht drin *G*
Hier ist das Endergebnis meiner Ton-Schlacht
komplett mit einer Wiki-Schlangen-Verzierung
Der kleine Balkon an der rechten Seite des Ofens ist eine taschenfoermige Ausbuchtung, in der die fertigen Perlen langsam auskuehlen koennen.
Nach einer ausgiebigen Trockenzeit feuerte ich den Tonofen das erste Mal ganz vorsichtig mit normaler Holzkohle, welches ueberraschenderweise ganz wunderbar klappte. Das feuer bekam genuegend Sauerstoff durch die Arbeitsoeffnung und den 'Balkon' und der Ton brach nicht. Ich war da etwas skeptisch, denn Arbeiten mit Ton steht nicht auf meiner taeglichen Aufgabenliste :o)
Es folgte ein zweites Feuern, auch dieses Mal ohne Komplikationen.
Dann stellte ich auf die empfohlene Hartholz Holzkohle um, um die Temperatur fuer das Glasschmelzen zu erhoehen.
Nunja. Relativ schnell wurde mir klar, warum Wikinger Perlen hauptsaechlich einfarbig oder aber nur mit einfachen Mustern dekoriert waren - Was fuer eine Bullenhitze , die einem aus der Arbeitsoeffnung entgegenschlug ! Und die Haende mussten noch naeher 'ran ! Teamwork ist auch von noeten, denn es war etwas schwierig gleichzeitig Glas zu bearbeiten und das Feuer in Gang zu halten und eventuell nachzulegen. Ein Blasebalg waere auch nciht schlecht, also muss ein groesserer Ofen her.
Mir gelang es tatsaechlich eine runde Perle zu formen [auch die hauefigste Form: rund, nicht kugelfoermig, leicht abgeflacht zu den Seiten mit Loch] bevor ich dieses seltsame Knirsch-Gerauesch hoerte. Dann ein Pop! und ein lauteres KRACK! und ein Riss erschien in der oberen Halfte des Ofen Daches. Da das Feuer immer noch brannte und ich exploderierendem Ton schon vorher begegnet war, trat ich sehr schnell den Rueckzug an. War wohl doch ein bisschen zu viel verlangt fuer den kleinen Ofen.
Ein letzter Knall sandte den oberen Teil des Ofens auf eine kurzen Flug in die Luft, wo es dann zerbrach und als Tonbroesel und Staub wieder herunterkam.
Die Perle ist aus blauem Glas [hauefigste Farbe der in Haithabu gefundenen Perlen] und hat dunkelgraue Russschlieren eingeschlossen. Die Oberflaeche ist nicht ganz so spiegelglatt wie man es von Glasperlen kennt, sondern eher etwas pockig. An Dekoration mit Punkten oder Linien war leider nciht zu denken, aber fuer einen ersten Versuch war das ein hoellischer Spass :o)
Und hier der Link
http://www.forntidateknik.z.se/IFT/MNTarb/2000/glasparl/glasparl.htm
miolfhiodha - 13. Sep, 14:17
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Hallveig - 19. Sep, 06:01
Toller Ofen
Der Ofen ist wirklich toll geworden!
Ich frage mich nur, ob es zwingend nottut, für die Glasperlenherstellung einen Ofen zu nutzen; würde das nicht für den Anfang auf offenem Feuer gehen (Feuerschale?) ?
Ansonsten habe ich in Oerlinghausen 3-4 Öfen fotografiert:
http://www.hallveig.de/Oerlinghausen/index.html
; bei 2en von denen vermute ich ganz stark, dass diese auch zur Glasperlenherstellung geeignet wären...
mein Mann macht im Oktober auch einen Kursus zur G.P.Herstellung; mal sehen, was für Erkenntnisse dabei rumkommen :-)
LG
Hallveig
Ich frage mich nur, ob es zwingend nottut, für die Glasperlenherstellung einen Ofen zu nutzen; würde das nicht für den Anfang auf offenem Feuer gehen (Feuerschale?) ?
Ansonsten habe ich in Oerlinghausen 3-4 Öfen fotografiert:
http://www.hallveig.de/Oerlinghausen/index.html
; bei 2en von denen vermute ich ganz stark, dass diese auch zur Glasperlenherstellung geeignet wären...
mein Mann macht im Oktober auch einen Kursus zur G.P.Herstellung; mal sehen, was für Erkenntnisse dabei rumkommen :-)
LG
Hallveig
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